Folge 70 - Lukas Lauermann. The Sound of Sediment.

Shownotes

Lukas Lauermann ist einer der gefragtesten Cellisten dieses Landes. Er wurde als Studiomusiker für Produktionen von und mit André Heller, Tocotronic, Wanda, dem Nino aus Wien, Marilies Jagsch oder Soap & Skin gebucht. Er komponiert Filmmusik, zuletzt für den Erfolgsfilm „Pfau – Bin ich echt?“ von Bernhard Wenger.

Das ist zwar alles schön und gut, eingeladen haben wir Lukas aber primär aus einem Grund: Er veröffentlicht Solo-Alben, die eigene Klangwelten schaffen. Er verbindet das Cello mit Elektronik, Samplern und Effektpedalen, bei seinem neuesten Werk Varve auch mit alten Kassettenrekordern und Tonbandgeräten. 

Eine Varve ist eine geologische Sedimentschicht, vergleichbar mit den Jahresringen eines Baumes. Wie aber klingen Sedimente? Davon kann man sich zum Beispiel am 13. 11. 2025 im Café Wolf in Graz und bei vielen anderen Gelegenheiten überzeugen. Und weil wir nicht so sind, haben wir für diesen Termin auch unser Erscheinungsdatum vorverlegt. Schon eine Woche nach Oliver Welter kommt der Mann mit dem Cello.

Über das Album, die Arbeit und die Arbeitsweise für Filme und über die Frage, wie es um die Theaterkarriere des Lukas Lauermann steht, haben wir für diese Podcast-Folge gesprochen.

Lasst euch das nicht entgehen, Ihr lieben Hörerinnen und Hörer.

Eine Produktion von DAS POD. Idee, Fotos & Moderation: Wolfgang Kühnelt, www.haubentaucher.at

Transkript anzeigen

00:00:03: Hallo, freut mich sehr.

00:00:36: Lieber Lukas, fangen wir mal mit dem Etikett an, dass dir das Profil da verpasst hat.

00:00:39: Still bist du meines Erachtens ja nicht, weil du spürst enorm viele Konzerte mit mehreren Bands, mehr oder weniger gleichzeitig.

00:00:46: Und vier Soloalben haben wir jetzt dann auch schon.

00:00:49: Ist dir das mit dem Star eher wurscht oder wäre das schon einmal ein Ansatz in der breiten Öffentlichkeit so richtig bekannt zu sein?

00:00:58: Na, das ist mir wirklich kein Anliegen.

00:01:00: Also ich weiß auch, was ich da tue und in welchen Kreisen ich mich bewege.

00:01:07: Und was da möglich ist.

00:01:08: Und ich glaube, dass alles, was so passiert, finde ich schon toll.

00:01:16: Okay.

00:01:16: Ob das jetzt diesen, das Biggerl drauf kriegt, Star, ist mir nicht so ein Anliegen.

00:01:23: Aber wenn man das jetzt liest mit stiller Star, ist man dann irgendwie peinlich berührt oder passt das eh irgendwie?

00:01:30: Mit der Stille kann ich viel anfangen.

00:01:32: Okay.

00:01:33: Wie kommt man als junger Mensch eigentlich auf Cello?

00:01:35: Ist er eher unkomfortabel zu transportieren?

00:01:38: und richtig cool wird man damit vielleicht dann auch noch nicht?

00:01:44: Ja, das ist eine Frage, die mir schon öfter gestellt wurde und ich kann das nicht mehr so ganz nach, also nicht so ganz rekonstruieren, weil ich habe einfach zuerst einmal Gavir gespielt.

00:02:01: Das war so ein bisschen... Standardprogramm in meiner Familie, wo es einen musikalischen Background fitterlicherseits gibt.

00:02:09: Und dann wollte ich aber nach ein paar Jahren ein anderes Instrument dazulernen und habe mir ein paar angeschaut und ausprobiert.

00:02:21: Cello war auch dabei, die Lehrerin.

00:02:25: Damals war man gar nicht so sympathisch, aber ich wusste, dass nach den Sommerferien dann Eine andere kommt und anscheinend waren wir das schon Grund genug, um das zumindest zu riskieren, dieses Instrument zu lernen.

00:02:42: Ich bin sehr froh, dass das geworden ist.

00:02:46: Aber ich habe jetzt keinen Erweckungserlebnis gehabt.

00:02:51: Und auch nicht zu drei Generationen Chillisten und Chillistinnen?

00:02:56: Nein, gar nicht.

00:02:58: Ich habe beim Hergehen ins Studio eine Kollegin getroffen, die es aber zumindest DJ ist, wenn nicht sogar auch ein bisschen im Bereich Musik tätig ist.

00:03:06: Und jetzt gesagt, aha, ja, Lukas Lauer, man, das sagt mir was, das sagt mir was.

00:03:10: Und spätestens, wenn man dann halt aufzählt, wo du überall dabei warst, dann klingelt es.

00:03:14: Also Studiummusiker bei Produktionen mit Andre Heller, Thokotronik, Wander, Harz Harz, Oskar Violetta Parisini, Mauracher, Marilis Jagsch und so weiter, dann Nino aus Wien, Sleip Sleip.

00:03:26: Und dann auf Alben zu hören von Soap and Skin und dem Nino live mit Alicia Edelweiß.

00:03:33: Das ist schon enorm.

00:03:34: Das klingt irgendwie nach viel Arbeit.

00:03:37: Wie kommt das?

00:03:38: Weil es gibt ja auch noch andere Chillisten.

00:03:41: Ja, es gibt andere Chillisten und Chillistinnen.

00:03:45: Ich habe da so meine Nische gefunden und anscheinend auch einen guten Umgang mit Kolleginnen.

00:03:53: Ja, eben meine allererste Band war Alive Song & Cigarette, die gibt es schon länger nicht mehr.

00:03:59: Und da habe ich aus diesem natürlich schon klassisch geprägten Umfeld und studiert, habe ich es auch klassisch, dieses Instrument.

00:04:12: Dann kennengelernt, was da noch geht damit.

00:04:16: Und dann ist diese Wiener Blase eine durchaus Ja, eine, wo man dann halt schnell einmal herumkommt.

00:04:30: Und nach wie vor ist es so.

00:04:35: mir wundert selber eigentlich, dass es nicht viele, viele Jüngere, also ich bin jetzt vierzig, es könnte in den letzten zwanzig Jahren schon irgendwie Leiter geben haben, die das auch machen, aber es ist nach wie vor ein bisschen eine Nische, in der ich mich da befinde.

00:04:55: Es fragen mich Leute gerne, wenn sie für ihre Pop-Produktionen auch Cello wollen.

00:05:03: Und es freut mich auch sehr.

00:05:05: Wenn das dann heißt, Studiumusiker, da trifft man dann Stars wie Andre Heller oder die Tokotronics-Net wirklich in der Regel?

00:05:12: Nämlich einmal an oder dann doch?

00:05:13: Ja,

00:05:13: der Andre Heller hat vorbeigeschaut und...

00:05:16: Wollt sich den Chillisten mal anschauen?

00:05:21: Wollte mal schauen, was da passiert mit seinem Album.

00:05:25: Tokotronic, das war eine Produktionssache, das ist ein Teil des Albums, das vom Paul Gallister produziert wurde.

00:05:35: Und mit dem habe ich im Zuge von Wanda Produktionen zu tun gehabt, aber auch für viel Musik.

00:05:40: von ihm habe ich aufgenommen.

00:05:42: Und dann haben diese Parts in Wien aufgenommen, von der Band habe ich nie.

00:05:50: Wenn gesehen.

00:05:50: Okay.

00:05:51: Mit Soap & Skin hast du ein bisschen mehr zu tun oder täuschte Eindruck?

00:05:55: Ja, mit der habe ich auch live gebildet.

00:05:58: Also bei dem zweiten Album glaube ich auf der Tour war ich dabei.

00:06:06: Gibt es sowas wie eine Lieblingsplatte oder eine Lieblingskooperation?

00:06:13: Nein, das sind für mich sehr gleichwertige Dinge.

00:06:19: Also immer.

00:06:21: Ehrlicherweise natürlich, wenn man jetzt nur, da gibt es auch weniger bekannte Produktionen für die, was ich eingespielt habe, wo man dann oft die Leute eben gar nicht zu Gesicht bekommt und die Musik eigentlich auch nie davor gehört hat und also einfach nur

00:06:44: ein Job

00:06:45: dann etwas einspielt.

00:06:47: Das ist jetzt nicht, das sind halt... Sogenannte Money Jobs oder der ist jetzt keine große emotionale Verbindung dabei.

00:06:57: Zum Glück gibt es auch andere Dinge.

00:07:00: Ja, wie zum Beispiel dein Solo-Projekt und in diesem gehst du sehr weniger Popik an.

00:07:06: Das ist schon eher experimentell, das ist oft eher reduziert, man könnte vielleicht sogar streng manchmal sagen.

00:07:13: Und du verbindest das Cello, vor allem bei der jüngsten Platte mit Elektronik, mit Samplern, mit Effekt, Bedahlen und dann halt noch mit Sachen, auf die man noch zu sprechen kommen werden.

00:07:23: Was ist denn die Überlegung hinter deinen Soloalben?

00:07:25: Da steckt ja, glaube ich, sehr viel Überlegung dahinter.

00:07:29: Ja, das stimmt.

00:07:32: Ich würde aber sagen, es ist jetzt nicht die eine Überlegung, sondern eben aus gewissen Ideen entstehen dann diese Alben.

00:07:41: weil es jetzt gibt zuerst eine thematische Idee für so etwas.

00:07:47: Und dann war es früher so, dass viel aus Improvisationen entstanden ist an Material, mit dem ich dann in Bezug auf das Thema halt weitergearbeitet habe, immer mehr eigentlich auch entdeckt habe, dass mir das taugt, irgendwie was zu haben, das auch auf Noten zu übertragen und damit dann wieder meinst, Das kann manchmal ein bisschen eine konstruierte Facette haben oder einen sehr nüchternen Zugang halt dann auch diese Noten zu haben und zu schauen, was es geht damit.

00:08:29: Also da ist jetzt manchmal auch gar nicht so der, es geht da nicht um persönliche, emotionale Befindlichkeiten oder so.

00:08:41: Sondern mir geht es wirklich um ein Thema, aus dem ich halt eine gewisse Herangehensweise oder Herangehensweisen schöpfe und das in Musik übertragen will und dann auf Dinge komme.

00:08:57: Und das ist für mich das Schöne in diesem Solo-Projekt, dass ich dann die Möglichkeit habe, auf Dinge zu kommen, die ich selber so noch gar nicht erwartet habe, dass das irgendwo in mir drin steckt.

00:09:12: Und dann, ja, aus dem entwickel ich dann Dinge weiter.

00:09:19: Am vierundzwanzigten Oktober ist jetzt das vierte Album erschienen mit dem Titel WAV.

00:09:25: Habe ich so ja nicht perfekt ausgesprochen, aber ich habe es probiert.

00:09:29: Wie lange hast du daran gefeilt?

00:09:31: Wie ist das entstanden?

00:09:32: Weil im Prinzip machst du das vermutlich tatsächlich solo?

00:09:37: Ja, zum Teil.

00:09:38: Also ich habe ... Das Jello habe ich beim Oliver Brunnbauer aufgenommen, da habe ich auch die Fragen halben.

00:09:47: Also das Jello zumindest aufgenommen, weil ich dann einfach nicht die technischen Möglichkeiten dazu habe, die mich zufrieden stellen würden.

00:09:59: In dem Fall habe ich halt viel mit alten Audioformaten gearbeitet.

00:10:05: Also... Dombandgeräten und Kassettenrekorder und so.

00:10:11: Das entstand aus einer Konzerteinladung eigentlich.

00:10:17: Die ist letztes Jahr an mich herangekommen, wo ich in einem abgelegenen Stück Wald in einer Hütte akustisch spielen sollte oder durfte.

00:10:32: Und wie du schon gesagt hast, das hat eigentlich was ich bisher so gemacht habe, immer sehr viel damit zu tun gehabt, was ich an elektronischen Verfremdungen mit dem Cello anstelle und Effektgeräte eingesetzt und immer verstärkt halt.

00:10:53: Und dann ist es halt schon eine ganz neue Situation, wenn man irgendwo spielen soll und diese Möglichkeiten nicht mehr nutzen kann.

00:11:06: Und das hat mich ein bisschen kreizt, mir dafür was zu überlegen.

00:11:13: Das war natürlich ein rudimentär Ansatz davon, was auf dem Album ist.

00:11:19: Aber da entstand die Idee, verschiedene Turmbankgeräte mit Spuren zu bespielen und die dann quasi mein Begleitaushaubel werden zu lassen.

00:11:38: Zum Cello, das Rennen Akustisch, auch auf dem Album, einfach ganz unverfremdet drauf ist.

00:11:45: Genau, das war so die Ursprungsidee und die hat sich schon aus dem, wie ich zuerst gesagt habe, auch aus dem Thema dann entwickelt, diese Warven sind ja was, was sehr viel mit Natur zu tun hat oder den Klimawandel auch.

00:12:10: oder diesen Aspekt fand ich spannend, dass das so ein Archiv von klimatischen Ereignissen ist eigentlich und das aber in der Verborgenheit stattfindet und man sieht das ja nicht mit freiem Auge, man muss da rein graben und dann muss man auch wissen, was man da rauslesen kann aus diesen Schichten.

00:12:37: Und diese extreme Dimension, also zeitliche Dimension von diesen Sedimentschichten hat mich irgendwie fasziniert, dass das einfach unendlich zurückreicht.

00:12:53: und gleichzeitig wollte ich halt oder fand ich spannend daran diesen Aspekt, dass man aus diesen Dingen lernt für die Zukunft.

00:13:07: Insgesamt gab mir das viel Inspiration, wenn man so will, um das in musikalische Dinge umzusetzen.

00:13:20: Du hast schon gesagt, du arbeitest auf der Platte mit alten Kassettenrekordern, mit Tonbandgeräten.

00:13:26: Da habe ich den Zusammenhang noch nicht verstanden.

00:13:28: Du spielst jetzt in einer Hütte im Wald.

00:13:29: Du beschäftigst dich mit geologischen Sedimenten.

00:13:32: Warum dann die Kassettenrekorder?

00:13:34: Und Anschlussfrage, wo kriegt man denn die her, damit sie noch einigermaßen funktionieren?

00:13:39: Ist ja auch schon eine Ausstärkung.

00:13:41: Eigentlich ist es eine wiederkehrende Gattung, aber schon fast ausgestorben.

00:13:45: Ja, also zum ersten, wie gesagt, die gehen halt ohne, die kann man bei Batterie betrieben auch.

00:13:55: im Betrieb nehmen, darum war das was, also ich habe nach transportablen Audiogeräten gesucht eigentlich und das da eben diese Schichten drauf gespielt und die haben auch teilweise integrierte Lautsprecher.

00:14:10: also das war so meine Recherche was zu finden was so Walkmans zum Beispiel die Batterie betrieben sind aber auch ein Lautsprecher drin haben und den kann ich dann hinlegen und auf Play drücken und dann kommt da Sound raus und ich kann da zu spielen.

00:14:28: Und das halt mal.

00:14:31: in dieser Situation waren es vielleicht drei, vier oder so.

00:14:36: Auf dem Album sind es viel mehr, die da zum Einsatz kommen.

00:14:41: Genau, das war einfach eine technische Notwendigkeit, wenn das jetzt den ersten Teil deiner Frage beantwortet.

00:14:50: Und den zweiten wiederhol bitte noch mal.

00:14:53: Wo du diese ganzen Kasteln aufgetrieben hast?

00:14:56: Ja, na ja, auf Willhaben und EBA und die höhsten Dinge.

00:15:01: Es sind auch, eben, ich fand dann, das war sehr reizvoll für mich, weil ich diese alten Gerätschaften irgendwie auch schön finde, als einfaches Objekt auch.

00:15:16: Es gab so eine Zeit zwischen Also, da gab es schon Dronbandgeräte, die waren aber sehr groß.

00:15:22: Und die sind ja nach und vor beliebt auch in Produktionen, um da eben so einen gewissen analogen Scham reinzubringen.

00:15:32: Und dann ist irgendwann später die Kassette kommen und dazwischen gab es eine Zeit, wo sie probiert haben, diese großen Formate, in was kleiner ist, zu backen.

00:15:44: Aber es waren noch immer Dronbänder.

00:15:48: Und da gibt es wirklich ganz kleine, auch sehr low-fi Geräte, die ein Turmbandgerät sind, aber halt so groß wie ein Walkman.

00:16:00: Also das ist keine Kassette, sondern verwendet halt wirklich sehr kleine Spulen.

00:16:06: Und ja, das war immer wieder eine Beschäftigung, die ich zu suchen auf diversen Foren, wer sowas anbietet.

00:16:15: Sie sind natürlich auch sehr ... ja.

00:16:18: Kann man auch ein bisschen in Gatsch greifen, weil sie schauen oft schöner aus, aber funktionieren auch nicht.

00:16:23: Du spielst jetzt dann fünfzehn Konzerte in ganz Österreich im Zuge deiner Tour, am dreizehnelften zum Beispiel im Café Wolf.

00:16:31: Was erwartet da das Publikum?

00:16:33: Du stehst dort allein mit dem Cello und um dich herum zwölf Kassettenrekorder

00:16:38: wie?

00:16:39: Ja, so ähnlich.

00:16:40: Na, bei den Livekonzerten ist es immer so, dass ich, also es gibt jetzt dieses neue Album, das so... aufgebaut ist, aber das ist nur ein Teil von meinem Live-Set sozusagen.

00:16:53: Also es gibt Stücke quer durch die anderen drei Alben genauso und habe mir da halt ein Set überlegt, wo das miteinander Sinn macht.

00:17:06: Diese Tonbandgeräte sind zum Teil dabei.

00:17:10: Es ist halt begrenzt.

00:17:13: Also ich bin öffentlich unterwegs, also ich kann jetzt nicht.

00:17:16: Ja.

00:17:16: Ich packe meinen Koffer und schau, was da reinpasst.

00:17:20: Aber es ist auch ganz spannend, sich ein Set zu überlegen, wo diese früheren Sachen mit dem jetzigen funktionieren zusammen und wie man das aufbaut.

00:17:34: Jetzt kommen wir noch zum nächsten Tätigkeitsfeld.

00:17:37: Du machst ganz nebenbei immer wieder Musik für Theater und Film.

00:17:40: Zum Beispiel, zwanzig vierundzwanzig für den österreichischen Oscarbeitrag V, bin ich echt, der ein richtig super Film war, möchte ich ja sagen, von Bernhard Wenger.

00:17:50: Aber auch zum Beispiel, ich werde nicht dulden, dass ihr mich alleine lasst, mit Regie Christoph Schwarz, der schon in diesem Podcast zu Gast war, zwanzig, vierundzwanzig rote Sterne überm Feld, zwanzig, fünfundzwanzig kommt wahrscheinlich erst Country Crew und zwanzig, fünfundzwanzig Karl Ratzer in Search of the Ghost.

00:18:10: Was mir jetzt besonders interessiert ist, wie ist da der Workflow?

00:18:15: Hängt es davon ab, wer Regie führt?

00:18:18: Oder ist es eigentlich immer dasselbe?

00:18:20: Also kriegst du quasi schon einen halbfertigen Film zu sehen und komponierst dazu?

00:18:25: Oder ist dazu erste Musik und der Regisseur versucht seine Bilder irgendwie in diese Sache einzubassen?

00:18:34: Wie geht es?

00:18:35: Ja, ich bin da immer.

00:18:37: bei all diesen Projekten, die du gerade genannt hast, bin ich sehr spät dazukommen eigentlich.

00:18:43: Also da ist es dann so... kurz vom Rohrschnitt und den bekomme ich dann halt kann man anschauen und dann gibt es sehr in diesen Projekten zumindest was so das sehr konkrete Vorstellung gab von einer Regisseurin ist dabei von dem rote Sterne über dem Feld und Regisseuren und man weiß eigentlich an welchen Stellen sie sich Musik wünschen und wie die sein soll, manchmal liegt auch Musik drinnen quasi als Vorlage, an der man sich orientieren kann, aber nicht muss.

00:19:36: Es gibt schon einfach eine Person, die sich befilmend sind, diese Prozesse waren sie nicht lang.

00:19:43: Also die Leute haben sich teilweise sechs Jahre damit beschäftigt, bis das Endprodukt gibt und auf das kann man dann, finde ich, auch vertrauen, dass die wissen, wo sie was haben wollen.

00:20:00: und dann nähert man sich halt an, indem man Dinge hin und her schickt und Anmerkungen dazu kriegt und manchmal passt es gleich, manchmal dauert es länger.

00:20:13: Jetzt haben den Pfau ja vermutlich richtig viele Leute gesehen.

00:20:17: Checken die das, zumindest teilweise, dass du die Musik gemacht hast, führt das unter Umständen zu weiteren Anfragen?

00:20:23: Ja, schon.

00:20:24: Also es gibt einige wenige, glaube ich, die sich das denken, wenn sie drin sitzen und die Musik hören, dass ich das gemacht haben könnte.

00:20:36: Es gibt einen Abspann.

00:20:38: Wann, wo ich drinste, also wenn man sich dann dafür interessiert, kann man es herausfinden.

00:20:45: Ich war auch im Zuge dessen oder mit diesem Soundtrack für den österreichischen Filmpreis nominiert.

00:20:53: Es hat ein bisschen, ja, haben glaube ich schon Leute mitbekommen.

00:21:01: Mich hat es eigentlich im... Freut mich einfach immer, wenn diese Anfragen kamen ja auch eigentlich nur dadurch, dass ich so solo Platten rausgebracht habe.

00:21:13: Und das ist dann eben, wie ich schon gesagt habe, diese Mühlen malen sehr langsam.

00:21:19: Oder es braucht einfach, bis so ein Film konkret wird.

00:21:23: Und das merkt man dann in dem Fall halt, wenn der Regisseur mich einmal vor fünf Jahren spielen gehört hat.

00:21:33: sich da dacht hat, ihr habt da gerade die Idee für den Film und den könnte ich ja dann fragen irgendwie, aber das bekomme ich halt bis dahin gar nicht mit, dass das für diesen Film einen schönen Rollen gespielt hat auch schon.

00:21:47: Also gerade beim Pfau war es wirklich so, dass Bernhard, glaube ich, viel während der Drehbucharbeit und während er das Drehbuch geschrieben hat, meine Musik gehört hat und das Es gibt auch die Anfangszene, die sehr dem ähnelt, was ich live so mache.

00:22:10: Da sitzt der Chillistin im Palmenhaus und spielt mit Elektronik ein Stück, das letztlich jetzt von mir ist, aber ursprünglich war der Otron halt ein anderer, aber sehr angelehnt an etwas, was er im Kopf hatte.

00:22:30: Ja, das war da auch bei den Filmen speziell, dass das ohne mein Wissen in den Filmen eigentlich schon viel länger begleitet hat.

00:22:38: Und gibt es da Sachen, die du ablehnst, weil du sagst, okay, was für ein Naturdokum mache ich nicht, sondern ich mache nur oder so?

00:22:47: Oder hängt das oder liest du da dann auch das Drehbuch durch?

00:22:52: oder sagst du eigentlich grundsätzlich, ja, weil es immer lustig ist?

00:22:55: Da waren wirklich immer nur den Filmgerichtern zu sehen.

00:23:00: Kann ich natürlich sagen, wenn das jetzt für mich schwer, weiss ich nicht, sehr unnötige Sachen, Dinge, die ich nicht unterstützen will, von Ihnen halt her, also das war nur, ist mir noch nicht untergekommen.

00:23:20: Aber natürlich will ich Ihnen sagen, wenn das jetzt, die Neon hat sich doku gesehen, das ist keine Frage.

00:23:29: Im Jandel Theater Hit Humanista mit einigen Nestreus ausgezeichnet hast du mitgespielt.

00:23:34: Wird das jetzt das dritte oder vierte Standbein des Lukas Lauermann?

00:23:42: Theater Musik mache ich tatsächlich nächstes Jahr wieder.

00:23:45: In dem Fall war ich nur Musiker und habe also komponiert, die Musik war anderer.

00:23:53: Also das habe ich auch schon immer wieder parallel dazu gemacht.

00:23:58: Arbeitsphasen, die viel, also beim Theaterprojekt dabei zu sein heißt halt, sich da schon zwei, drei Monate dem relativ ausschließlich hinzugeben und das ist halt für mich so, wie ich es gern machen will.

00:24:20: Immer nur hin und wieder möglich, weil sonst ja sind die ganzen Bands ein bisschen angefressen.

00:24:27: keine Zeit mehr dafür habe.

00:24:30: Aber ja, das war ein speziell schönes Projekt einfach, muss man sagen.

00:24:38: Das war wirklich ein gutes Stück.

00:24:41: Ich wollte schon fragen, was deine Planung angeht.

00:24:44: Jetzt ist es schon Ende twenty-fünfundzwanzig.

00:24:46: Du weißt, du gehst jetzt mal mit deiner Platte auf Tour.

00:24:50: Wie weit bist du schon im zwanzig sechsundzwanziger mit all den Bands, die du möglicherweise der live begleiten wirst?

00:24:56: Naja, ich weiß eben, dass ich... im Nesthojhof in Wien Theaterhammer kommen, heißt das, da mache ich eine Produktion Anfang des Jahres.

00:25:08: Also im April wird die Premiere haben.

00:25:12: Genau, dafür mache ich Musik.

00:25:15: Und dann habe ich schon, also muss ich jetzt ein bisschen ausholen vielleicht, aber vor diesem so, also offiziell so angebrissenen Album, gab es schon ein paar kleinere Dinge, die ich auf Kassette immer wieder rausbracht habe.

00:25:35: Also letztes Jahr waren es zwei Tapes und eine Sache, die noch im Internet und endlich läuft, also eine Installation.

00:25:50: Und da gibt es noch zwei weitere fertige Sachen eigentlich, die kommen dann.

00:25:56: Ja, schauen wir mal.

00:25:59: Wenn ich das machen will, aber so in ein paar Monatsabständen, mag ich das rausbringen.

00:26:05: Das sind sehr Limit, also auf vierzehn Kassetten mache ich da und dann bringe ich es zu ein paar Kassettenläden und dann sind sie zumindest bis jetzt immer bald einmal weg gewesen und irgendwie ist, finde ich, das total gut, dass so was dann so richtig abgeschlossen ist.

00:26:28: Genau.

00:26:29: Und dann gibt es eine schon, ich habe da immer so weiterführende Ideen im Kopf und mal schauen, wie dann auch die Zeit dafür da ist, die nächstes Jahr weiter zu verfolgen.

00:26:44: Aber genau, es wird auch im Bildung meint, dass mit anderen Bands, das sind einige Konzerte fix.

00:26:53: für den Herbst schon Pläne und andere werden auch was rausbringen oder haben es vor und dann wird man sehen, was damit passiert und so.

00:27:03: Es ist zum Glück so, dass ich ein bisschen im Voraus weiß, was passieren wird.

00:27:10: Und die Touren, die du mitmachst, sind dann eher in unserem Raum.

00:27:13: oder geht das dann bis, ich habe keine Ahnung, ja, bei den USA oder

00:27:16: sonst was?

00:27:17: Na, wüsste ich jetzt nichts eigentlich im Ausland, im Moment.

00:27:21: Da gab's immer wieder Phasen, wo das auch passiert ist, was sehr schön ist.

00:27:28: Und jetzt ist es gerade, also Deutschland ist da eigentlich

00:27:32: beschränkt.

00:27:33: Mhm.

00:27:34: So, wir kommen schon zu unserer letzten Rubrik, die heißt in aller Kürze.

00:27:38: Also relativ kurze Fragen.

00:27:39: Weil

00:27:39: wir reden immer ganz schlecht.

00:27:41: Naja, das ist nicht so schlimm, wirst du es sehen.

00:27:43: Kurze Fragen, kurze Antworten.

00:27:45: Bester Chilist oder Bester Chilist in aller Zeiten?

00:27:51: Going out in Vienna.

00:27:53: U-IV Arena oder Borgen & Bass?

00:27:55: Borgen.

00:27:57: Im Zweifelsfall, wenn du selbst einkaufen gehst, Vinylkassette oder kaufst du es dann doch digital, wennst ehrlich bist?

00:28:04: Ja, digital kaufen.

00:28:06: Oder halt.

00:28:10: Aber dann eher Kassette.

00:28:13: Band, bei der du unheimlich gern mitspielen würdest?

00:28:17: Radiohead.

00:28:18: Okay.

00:28:20: So, letzte Frage, schwarz oder rot?

00:28:23: Schwarz.

00:28:24: Ich sehe es an deinem Hemd.

00:28:25: Aber nicht politisch.

00:28:27: Ja, ja, das ist eine Casino-Frage.

00:28:29: Gut, er hat schwarz gewählt, er hat sich leider nicht ganz richtig entschieden, aber sonst macht er alles richtig.

00:28:34: Lieber Lukas, herzlichen Dank, dass du dir Zeitnummern hast.

00:28:37: Ja, danke dir.

00:28:38: Viel Erfolg mit deinem Album und der Tour.

00:28:41: Wer weiß, ob wir uns am dreizehnelften im Café Wolf sehen.

00:28:45: Ihr liebe Hörer und Hörerinnen, seid bedankt, dass ihr ... Dabei geblieben selbst und hoffentlich in Kürze dann auch wieder einschalten wird, wenn es heißt Haubentaucher Shorts.

00:28:56: Dann kennt das Pod für die Produktion und einen wunderschönen, restlichen Lebensabend noch.

00:29:06: Das war der Haub und Sauer Podcast.

00:29:09: Nächstes Monat gibt es mehr.

00:29:23: Und wer hat's produziert?

00:29:25: Das Pod.

00:29:27: Deine Podcast-Agentur.

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