Folge 67 - Walter Gröbchen. Der Industrie geht es gut.

Shownotes

Er ist eine zentrale Figur der deutschsprachigen Pop-Kultur. Und er war – das ist nicht übertrieben – in den vergangenen vier Jahrzehnten fast überall dabei, wo hierzulande Indie-Geschichte geschrieben wurde. Walter Gröbchen war Redakteur bei der legendären Ö3-Musicbox, hat für Markus Spiegels GIG Records gearbeitet (Stichwort: Falco) und ist dann so richtig bei den Major Labels gelandet. Er hat für einige der besten Zeitungen und Zeitschriften dieses Landes geschrieben und Anteile an einem Radiosender erworben.

Im Haubentaucher-Podcast schildert er ganz nebenbei, welche Stars er als A&R-Manager* zumindest mit entdeckt hat. Und er beschreibt, warum es der Musikindustrie heute so prächtig geht wie schon lange nicht mehr.

Aber Walter Gröbchen hat noch mehr zu erzählen. Zum Beispiel: Warum er Autos mag und über Künstliche Intelligenz schreibt, wieso er mit monkey. seit Jahren ein eigenes Label führt und wen er für den unterschätzesten Musiker Österreichs hält.

Danke an unseren Gast und an Euch fürs Anhören.

PS: Gröbchens Blog findet sich hier: https://groebchen.wordpress.com und der Maschinenraum liegt auf dem Boomer-Kanal Facebook: https://www.facebook.com/groups/127178820663909

*Weil der Begriff im Podcast öfter fällt: A&R steht für Artists and Repertoire. Eine brauchbare Definition des Jobs gibt es auf der Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/ArtistsandRepertoire

Eine Produktion von DAS POD. Idee, Fotos & Moderation: Wolfgang Kühnelt, www.haubentaucher.at

Transkript anzeigen

00:00:03: Hier ist

00:00:21: der Haubendaucher Podcast.

00:00:23: Einmal im Monat gibt es hier neue Konsumkultur und andere Haubendaucher Themen aus Graz und dem Rest der Welt.

00:00:29: Am Mikrofon wie immer.

00:00:30: Wolfgang Kühnelt heute zu Gast und wir freuen uns sehr, Walter Gröbchen, Radioman, Schlebelchef, Schreiber und Autoliebhaber.

00:00:39: Herzlich willkommen.

00:00:41: Der Autoliebhaber überrascht mich jetzt ein bisschen.

00:00:43: Ja, dazu werden wir wahrscheinlich noch kommen.

00:00:45: Grüß Gott.

00:00:46: Dazu werden wir noch kommen.

00:00:47: Fangen wir mal ganz von vorne an oder fast ganz von vorne.

00:01:03: Wir legten dem Kanadienvogel ein Kuckucksei ins Nest oder so irgendwie, also hundertprozentig habe ich es nicht mehr, ist auch eine sehr verschwammene Erinnerung, weil das Wurzelt noch in der Schulzeit.

00:01:22: einer meiner Lehrer war Ernst Jandel und Ich war tatsächlich auch ein großer Yandle-Fan.

00:01:28: und dann gab es eben diesen seltsamen Lyric-Wettbewerb der Stadt Wien.

00:01:33: Ich glaube, das gibt es überhaupt nicht mehr.

00:01:36: Und dann habe ich mich bemüßigt gefühlt, im Stil Yandles ein paar Gedichte zu schreiben, was offensichtlich so weit gelungen ist, dass ich, glaube ich, Tausend Schilling oder was bekommen habe, was für mich damals gar nicht so wenig Geld war.

00:01:54: Und meine Mutter verwundert feststellen musste, weil da gab es dann auch so eine Siegeszeremonie, ich glaube im Wiener Rathaus oder so, wo ich eben auch aufgerufen wurde als einer der Sieger, ich glaube es gab zwei oder drei.

00:02:11: Und meine Mutter dann feststellen musste, dass ich jetzt offensichtlich Schriftstelle oder Lyrik oder was überwärde, was dann nicht eingetreten ist.

00:02:21: Man muss sagen, unmittelbar danach, wenn Wikipedia nicht lügt, ist es dann tatsächlich schon mit dem Radio losgegangen.

00:02:28: Also die Älteren unter uns, ich zum Beispiel, wissen, dass du die Musicbox mitgestaltet hast, Freizeichen, Radiogaga und vieles, vieles andere und dann kam auch irgendwann Ö-I dazu.

00:02:42: Dann durchaus hochrangige Tätigkeiten bei Ö-III und später dann noch die ganze Printgeschichte, zu der wir noch kommen.

00:02:50: Die Frage mal, woher die Liebe zum Radio?

00:02:55: Das ist insofern eine gute Frage, weil das habe ich mich zunächst auch gefragt.

00:02:59: Ich habe eine Art Schüler-Jugendzeitung gemacht, die offensichtlich so weit Aufmerksamkeit gefunden hat oder Aufsinn erregt hat.

00:03:14: Als eines Tages das Telefon klingelte und der Wolfgang Kos, der damalige Leiter der Ö-Drei-Musicbox dran war und gemeint hat, wollt ihr nicht auch mal was für uns machen, fürs Radio.

00:03:26: Und ich war kein Riesenradio-Fanfuhr, ich hab zwar den Ö-Drei-Wecker gehört, Gigi Wisch und so Sachen, was man halt als Schüler so hört.

00:03:35: und kannte natürlich auch die Musicbox und die harte Währung und solche Dinge, Treffpunktio drei.

00:03:41: Aber es hat mich jetzt nicht sozusagen automatisch zum Radio gezogen.

00:03:46: Aber diese Einladung war natürlich überwältigend auf eine gewisse Weise, weil wer ruft schon irgendwelche auch zu näherigen Schüllerzeitungsredakteure an.

00:04:01: um sie quasi zum großen ORF einzuladen.

00:04:04: Das hat der Wolfgang Koss gemacht und da war nicht nur ich alleine, da war der Martin Blumen auch dabei, da war auch der Werner Geier in diesem Tross mit dabei, also die Leute, die dann später auch die Musicbox gemacht haben.

00:04:18: Und ich bin da ein bisschen, bin da dreimarschiert quasi mit den anderen und dadurch, dass man uns gebeten hat quasi, Beizutragen hatten wir auch kein mangelndes Selbstwertgefühl, um es mal so zu formulieren, sondern haben uns gedacht, ah so, die holen uns, damit es das Radio neu erfinden oder besser machen würde, was immer.

00:04:43: Wir hatten ja keine Ahnung, haben aber einfach losgelegt und ich halte das eigentlich immer noch für... Fast die beste Methode.

00:04:52: Heute hat der ORF ja große Assessment Centers, also wo die Leute in mehrstufigen Auswahlverfahren quasi ausgelesen werden, damit sie dann ein Praktikum machen dürfen, damit sie ein Kaffee holen dürfen, was immer auch ... Na, bei uns hat man gesagt, ihr könnts dir sehen, macht's einfach und ... Ich bin da immer so ein bisschen bei Ö-Trei zwischen den Welten hin und her gewandert, weil die Musicbox war sozusagen die intellektuelle Abteilung, die Progressive und das restliche Ö-Trei war mehr der Commerz-Sender, aber mich hat weder das eine noch das andere abgeschreckt.

00:05:33: Für uns Buben und wahrscheinlich auch für die Mädchen war die Musicbox der Nabel zu Indy, das haben wir damals eigentlich noch Underground genannt.

00:05:42: Ich kann mich noch dunkler erinnern.

00:05:44: Aber wie war das für euch Ersendungsmacherinnen?

00:05:46: Das wollte ich immer schon mal irgendwie spüren.

00:05:49: War es so wirklich eine Community oder war das ein Kommen und Gehen?

00:05:53: Und man hat halt gewusst, okay, da gibt es den Duller und da gibt es dann den Ostermeier und da gibt es den Werner Geier und alle möglichen Leute.

00:05:59: Relativ viel Männer, relativ wenig Frauen, glaube ich.

00:06:02: Ich weiß nicht, ob die Angelika lang da irgendwie eingebunden war.

00:06:05: Zumindest als Stimme, glaube ich, war sie auf jeden Fall eingebunden.

00:06:08: Ja, sie kam

00:06:08: später dazu, aber es gab schon noch Frauen.

00:06:10: Es gab von der Hermian Berger bis zur Doris Glaser, von der Marie Claire Messinger.

00:06:18: Also es gab schon Frauen auch, die sich aber... offensichtlich weniger über diesen Nordkram Pop-Kultur drüber getraut haben, sondern immer mehr so für Literatur und Kultur, Hochkultur und was weiß ich zuständig waren, beziehungsweise moderiert haben.

00:06:37: Also von der Moderation her zum Beispiel war es relativ ausgewogen, aber da hast du recht, ja die die siebziger Jahre und die damalige Pop-Musik und Pop-Kultur waren natürlich stark männerlastig.

00:06:51: Ich wollte gar nicht so sehen in die Richtung, sondern ich wollte mal wissen, wie war das für euch WhatsApp-Bettler Community?

00:06:57: Erklicke, wie man damals wahrscheinlich gesagt hat, oder war es ja schon eher Einzelkämpfer, die gekommen und gegangen sind?

00:07:03: Also es kam dann mit Miesgang und mit Dulla auf ein Bier gegangen.

00:07:06: Da durch die Geierblumen

00:07:08: und ein paar andere quasi in einem Rutsch dahinein gerutscht sind, hat man sich schon ... Ich würde jetzt das nicht Klick nennen, aber hat man sich schon als gleich gesinnt und als gleich rangig empfunden.

00:07:29: Das heißt, das war natürlich eine kleine Armada und auch ein bisschen eine Generationenablöse bei der Musicbox.

00:07:35: Also schon unter den Fittichen vom Wolfgang Koss und vom Michael Schrott und dann später auch vom Rainer Rosenberg.

00:07:43: Das waren die, die die siebziger Jahre geprägt haben.

00:07:46: Wir waren sozusagen für die Achtzigerjahre zuständig.

00:07:49: und zu Leuten wie der Werner Geier, der hat ja dann das auch wirklich schwerpunktmäßig gemacht.

00:07:55: Also der hat dann kaum mehr etwas anderes gemacht, während ich ja als U-Trei-Redakteur sozusagen immer gerne Ausflüge zur Musicbox gemacht habe und dort auch regelmäßig im Redaktionsteam war, aber auch andere Sachen.

00:08:10: Also ich habe dann von Freizeichen bis Nachtexpress, von Du hast eher einige Sendungen aufgezählt, also bei Ö-Trei, außerdem Ö-Trei-Wecker, fast alles gemacht, Radio-Take zum Beispiel, was ich ja gern gemacht, das war so ein Samstag-Magazin.

00:08:27: Und das war natürlich insofern interessant, weil für die Ö-Treiler war immer der Musicbox-Heine, der sozusagen da in seinem Elfenbeinturm angesiedelt war.

00:08:38: Und für die Musicboxler war ich wieder der U-Drei-Heine, der auch alles andere gemacht hat.

00:08:45: Da war ich insofern ein bisschen außen am Erscheinung, weil die anderen sich dann doch eher konzentriert haben auf bestimmte Dinge.

00:08:51: Der Martin Blummann hat dann auch Zickzeug gemacht.

00:08:56: Und ja, viele sind dann auch mit dem Wolfgang Kost zum Beispiel zu Ö-Eins partiell rübergewandert zu Diagonal und solchen Dingen.

00:09:05: Ja.

00:09:06: Lassen Sie uns die Frage auch beantworten, wirst du interessieren?

00:09:08: Wie war denn dein Lieblingskollege bei der Musicbox?

00:09:12: Dein Buddy.

00:09:15: Na ja, Buddy.

00:09:17: Also den Martin Blumenau kannte ich ja schon von der Zeitung her.

00:09:21: Der hat sich da irgendwann mal beworben und gesagt, ihr macht es da ein lässiges Ding.

00:09:25: Ich würde gerne mitmachen.

00:09:27: Und den Werner Geier habe ich eigentlich auch so kennengelernt, weil der hat einmal angerufen.

00:09:33: Und hat gefragt, wer hat denn diese Plattenrezension geschrieben da, unter dem Namen Citizen Quartz?

00:09:40: Und ich wollte ein bisschen verbergen, dass es ja nur wenige Leute waren bei dieser Zeitung und habe immer wieder irgendwelche Pseudonyme erfunden unter anderem Citizen Quartz.

00:09:50: Und unter diesen Pseudonymen halt Kritiken und Artikel geschrieben.

00:09:54: Und dann habe ich ihm halt gesagt, ja, das bin eigentlich ich.

00:09:57: Und ich kann mir noch erinnern, als wäre es gestern gewesen, dann kam er irgendwann.

00:10:02: und hatte, glaube ich, eine Cure Platte unter dem Arm, ein Forest drauf.

00:10:08: Ich glaube, das ist die zweite Cure LP und hat mich gefragt, ob ich das kenne.

00:10:14: Und ich kannte es damals noch nicht.

00:10:16: Er war halt so ein Spezialist wirklich schon für britische und amerikanische New Wave.

00:10:24: Und ich habe aber zu der Zeit noch, also ich habe schon auch viel Farben und deutsch-amerikanische Freundschaft und so weiter gehört, aber gleichzeitig auch gerade war, weil und Manfred Mansoörsband und solche Sachen, wo er sich, glaube ich, eher distanziert hätte.

00:10:42: Aber er war eher ekelektisch unterwegs und er war dabei, der über britische Medien und über seine Kanäle supergut informierte und ganz am Punkt befindliche zukünftige Musicbox-Redakteur schon.

00:11:00: Er war ja sehr streng, finde ich.

00:11:02: Also ich bin immer belangst gehabt vor ihm.

00:11:05: Im echten Leben nämlich auch, aber es war ja eine schöne Angst.

00:11:07: Wenn man ihn

00:11:08: kannte, also er war eigentlich sehr weich.

00:11:14: Also streng war er nicht.

00:11:15: Der Blumenau war streng.

00:11:16: Der

00:11:16: Blumenau war natürlich ganz offiziell streng, ja.

00:11:20: Ja, ja, gut, davon hat er ja quasi auch, also das war ja im Radio deutlich nachzuerden.

00:11:25: Ja, das war auch sein Image, das stimmt.

00:11:27: Kommen wir mal zur Printgeschichte.

00:11:29: Was vielleicht gar nicht alle wissen, also du warst freiberuflicher Journalist, bist eigentlich bis zum Gewissen grad immer noch freiberuflicher Journalist, hast du unter anderem im Profil geschrieben, in der Zeit, in der Weltwoche,

00:11:40: im Standard?

00:11:41: Ja, ich mache sie inzwischen wieder öfter, weil ich bemerke, dass der rote Faden, der sich durch mein Leben zieht, tatsächlich der Journalismus ist.

00:11:49: Also nichts gegen das Musikbusiness und gegen Labelbetreiben und was immer ich auch so gemacht habe, E&A, Beratung und so weiter in meinem Leben.

00:11:59: Aber die journalistische Seite, die ja ein Privileg ist, zumindest habe ich das immer so empfunden.

00:12:07: Du hast Zugang zu Menschen und zu Themen, wo dir die Tür aufgemacht wird.

00:12:13: Außer du bist Investigativjournalist, dann wird sie vielleicht wieder zugemacht.

00:12:19: Das war ja noch gar nicht meine Frage, Herr Gröbchen.

00:12:23: Die Frage war von all deinen Printgeschichten, was davon sollte ich nachlesen, weil es erstaunlich gut gealtert ist.

00:12:31: und welche dieser Medien, die ich da aufgezählt habe und da wären noch zahlreiche zum Aufzählen von Datumfall der Wiener Zeitung, welche dieser Medien hast du tatsächlich noch im Printarbo?

00:12:41: Fangen wir mal mit dem journalistischen Meisterwerk an, das gut gealtert ist und das mal jetzt den jungen Menschen noch... weiter schicken könnte.

00:12:50: Das ist eine gute Frage, weil vieles, was Tagesaktuell geschrieben wurde, oder sagen wir zumindest Wochen oder Monats aktuell, sich heute vielleicht ein bisschen kurios liest, auch etwas, was Prognosen und solche Dinge beinhaltet oder Bewertungen, die man heute vielleicht ganz anderes sieht.

00:13:15: Was habe ich noch abonniert überhaupt?

00:13:16: Ich habe den Falter noch abonniert.

00:13:20: Ich habe die Sonntagspresse abonniert, die habe ich auch eine Zeit lang für die Presse den Maschinenraum geschrieben als Kolumne, den ich immer noch schreibe.

00:13:29: Allerdings, das ging dann über zur Wiener Zeitung und dann gab es so ein Nachfolgeprodukt, das heißt Foton, aber ich ahne, dass es auch nicht mehr ewig existieren wird.

00:13:41: Also Printprodukte ist schwierig, aber man kann, wenn ich schon diese Maschinenraumkulune zum Beispiel erwähne, die beschäftigt sich im weitesten Sinn mit Technik aus der Sicht eines Konsumenten, also nicht eines Maschinenbauingenieurs oder eines wirklichen Experten für künstliche Intelligenz oder was immer auch, sondern aus Sicht eines Konsumenten, weil ich das immer auch spannend gefunden habe.

00:14:08: Ein Spurgescheiter oder ein Spur informiert er hier aus der Durchschnittskonsument, weil ich ja auch da ein bisschen nachlesen und nach recherchieren.

00:14:17: Aber der Zugang ist dasselbe.

00:14:19: Nämlich, was bringt mir das?

00:14:20: Warum ist das so lästig?

00:14:21: Warum funktioniert das nicht?

00:14:24: Kann das überhaupt was oder kann es nichts und so weiter?

00:14:26: Also das war so der Ansatz dieses durchmessens der Technikwelt.

00:14:31: Und das gibt es zum Nachlesen zum Beispiel auch im Buchform.

00:14:34: Das ist beim Millener Verlag vor drei Jahren.

00:14:38: sind gesammelte Kolumnen erschienen.

00:14:40: Das verkauft sie nicht sonderlich gut, klarerweise, weil die Kolumnen, glaube ich, aber online immer noch nachlesen, wenn auch das Archiv zum Beispiel der Wiener Zeitung nur mehr schwer zugänglich ist.

00:14:51: Aber gelegentlich blätter ich noch drinnen und da steckt zu viel an Entwicklungen drinnen, die man erst heute sozusagen in voller Blüte oder zumindest ansatzweise Blüte sieht.

00:15:07: von Social Media bis Quantentechnik, von künstlicher Intelligenz, zum Beispiel ein interessantes Thema, weil das so explosionsartig mit Chat GPT aufgetaucht ist für den Durchschnittskonsumenten.

00:15:22: Vorher war das so abstraktum.

00:15:24: Ich habe schon in den Achtziger Jahren für die Music Box Interviews gemacht mit dem Robert Trappel, der damals die Figur war zum Thema Artificial Intelligence in Österreich.

00:15:35: Der glaube ich immer noch ein Fachmann ist mit schon weit über neunzig.

00:15:40: Aber das war ein Science-Fiction-Thema.

00:15:43: Und heute schreibst du deine Artikel quasi mit dem großen Bruder an deiner Seite.

00:15:55: Wir springen zum nächsten Punkt in deiner Biografie.

00:15:57: Du hast schon erwähnt, du warst dann eben auch für die Musikkonzerne zuständig für BMG, für Warner und für Universal.

00:16:05: Jetzt hast du der Musikindustrie eigentlich beim Hinsicht einzuschauen müssen und dann machst du mit Manke ausgerechnet ein eigenes Label.

00:16:12: Mit welcher Erwartungshaltung?

00:16:16: Also tröseln wir das ein bisschen auf.

00:16:17: Ich

00:16:18: weiß, es stirbt gar nicht wirklich die Musikindustrie.

00:16:19: Ich habe

00:16:20: irgendwann nach zwölf Jahren Radio beschlossen.

00:16:23: Das ist hoch interessant und hoch geachtet und man kann gut Geld damit verdienen.

00:16:28: Nämlich damals noch mehr als Freier Mitarbeiter aus heute.

00:16:33: so wie das im Journalismus insgesamt ist.

00:16:36: Aber war es das jetzt?

00:16:38: Also ist das alles?

00:16:40: Und mich hat natürlich immer die Musikindustrie auch fasziniert und ich wollte einfach mehr darüber wissen und ich habe damals zum Markus Spiegel gesagt.

00:16:48: Der Markus Spiegel war der berühmte Falco-Entdecker, der ein wirklich erfolgreiches Indie-Label über Jahrzehnte hinweg betrieben hat, nämlich Gig Records.

00:17:00: Also Gig Records war die Heimat von Falco bis kurz von Stefanie Werger bis Oskar Werner, da gab es dann auch irgendwelche Sprechplatten etc.

00:17:13: Der hat eine wirklich hohe Trefferquote gehabt und damit ein erfolgreiches kommerzielles Indie-Lebel geführt und über lange Jahre eigentlich das einzige, weil es gab noch ein paar kleine alternative Lebel, es gab die Extraplatte etc.

00:17:28: Aber die Adresse war eigentlich Markus Spiegel.

00:17:31: und ich bin zum Markus Spiegel hingegangen und habe gesagt, ich würde gerne mal einen Blick hinter die Kulissen der Musikindustrie werfen und sagen, ja komm zu mir, du bist jetzt mein ENA-Direktor und Marketingdirektor und was immer auch, was in der Realität bedeutet hat, dass ich sofort ungefähr nur mir die Hälfte verdient habe von dem was ich im ORF verdient habe.

00:17:51: Aber ich wollte es wissen.

00:17:54: Das habe ich glaube ich für den Markus drei Jahre lang gemacht, vom Musical Grease bis hin zu, ich habe dann auch mit dem Werner Geier zum Beispiel dieses Abteid-Label dort aufgesetzt.

00:18:09: Also einerseits die Sachen, die den Spiegel interessiert haben, da war eben auch Musical und solche Dinge dabei und andererseits habe ich begonnen sozusagen eigenen Vorstellungen nachzugehen.

00:18:23: Insofern so erfolgreich, ich habe z.B.

00:18:26: eine Compilation-Serie erfunden, die hieß Flieger.

00:18:30: Also diese Flieger-Compilations, die nichts anderes waren, das heißt so eine Art Greatest Hits-Programm, der neuen deutschen Welle, deutsche und österreichische Provinenz, die haben erstaunliche über hunderttausend Stück verkauft.

00:18:47: Und dann kam ein Abendruf aus Deutschland und damit bin ich Richtung Uan am Special Marketing nach Hamburg.

00:18:55: Ja, und die Frage war ja jetzt, hast du trotzdem mitverfolgt?

00:18:58: Also es ging natürlich nach oben.

00:19:01: Man hat gutes Geld verdient und irgendwann ging es dann eben schön langsam nach unten.

00:19:07: Na ja, auf dem Niveau.

00:19:10: Gut, aber irgendwann merkte man schon, okay, was was ich nebst da und solche Sachen das könnte schon gefährlich werden und du gehst dann her und denkst da hurra.

00:19:21: dann wenn das so ist ja wenn das immer schwieriger wird platten zu verkaufen weil jede band kann da davon erzählen wie schwierig das mittlerweile ist platten zu verkaufen und von cds reden wir gar nicht mehr.

00:19:31: ja beim plattenflomarkt haben wir versucht cds zu verkaufen.

00:19:34: die leut lachen die eher aus und du gehst her und machst ein label auf.

00:19:39: was ist die erwartungshaltung von monkey

00:19:42: Trotz aller Widrigkeiten doch die eine oder andere Perle im Sumpf zu finden.

00:19:54: Lass mich kurz nochmal den Step zurück machen.

00:19:56: Okay, ich war dann in Hamburg und später dann in Berlin bei den Majors.

00:20:02: Zuerst bei MCE, bei Warner, dann bei Universal.

00:20:06: Dann hatte ich auch ein Angebot von Sony.

00:20:08: Ich habe eine Zeit lang für Sony gearbeitet.

00:20:14: Ich kann mich noch gut erinnern, weil ich mich ja auch immer als eine Art Beobachter dieses Geschäfts und dieser Maschine verstanden habe.

00:20:29: Da war sozusagen der Journalist in mir noch aktiv.

00:20:33: Ich kann mich erinnern, ich habe für die Zeit damals einen Artikel geschrieben über das damals sehr neue Phänomen MP-III.

00:20:40: Und die ersten Online-Tauschbösen, Solseak und Napster und so weiter.

00:20:49: Und das war, glaube ich, im Jahr nineteen achtundneinzig oder siebenundneinzig, ich weiß es nicht mehr, weil mich Leute darauf aufmerksam gemacht haben, was du da verkaufst oder was ihr da verkauft, das gibt sich alles gratis im Netz.

00:21:09: Und das war ein Underground-Phänomen damals.

00:21:11: und ich habe in der Zeit ein größerer Artikel geschrieben drüber und habe einen, glaube ich, indischen Digitalpropheten zitiert, der gesagt hat, das wird für die Musikbranche die Wirkung einer Atombombe haben.

00:21:29: Und dann kam in der Woche drauf, nachdem dieser Artikel erschienen ist, kam mein damaliger Chef Heinz Sanipol, ein sehr verdienstvoller Mann und hat gesagt, Was schreibst du da?

00:21:42: Das ist doch totales Nerdzeug.

00:21:45: Was heißt hier Wirkung an eine Atombombe?

00:21:49: Wir sind die stolze Musikindustrie.

00:21:51: Dieses Computerzeug sollen sich heute irgendwelche Freaks, die Raubkobin und Raubpressungen und Piraterie hat es immer gegeben.

00:22:02: Aber das wird uns nicht weiter betreffen.

00:22:04: Und die haben gesagt, du erst.

00:22:08: Tatsächlich sage ich mal, was durchaus für eine Zeit lang hat es so ausgeschaut, dass würde die stolze Musikindustrie flotte direkt in den Abgrund rauschen, weil sozusagen plötzlich Musik vom Träger los gelöst war und man einfach frei damit umgehen konnte und die Bezahl, der Bezahlweg abgeschaltet war quasi.

00:22:37: oder nicht beachtet wurde, sagen wir so.

00:22:40: Wir wissen natürlich heute, zwanzig Jahre später wieder, so ist es auch nicht gekommen.

00:22:46: Es kam dann Apple, es kam der iPod, es kamen die legalen Streamingangebote, es kamen Downloadmöglichkeiten, Kaufdownloads und so weiter und so weiter.

00:22:59: Heute steht die Musikindustrie bei weniger Aufwand besser da als damals.

00:23:07: Aber das konnte man im Jahr zweitausend, zweitausendfünf nicht so richtig abschätzen.

00:23:12: Und warum ich damals ein Label gegründet habe.

00:23:14: Also wir haben die Firma Monkey im Jahr zweitausend gegründet.

00:23:17: Das war zunächst einmal nur ein Promotion-Vehikel.

00:23:22: Und haben dann aber begonnen auch spätestens zweitausendfünf, glaube ich, tatsächlich auch Tonträger zu veröffentlichen, also zu Idees und später auch in Öl.

00:23:33: Inzwischen bieten wir es natürlich auch auf Streaming-Plattformen an, wenn wir etwas unter Vertrag nehmen.

00:23:39: Naja, weil ich nichts anderes gelernt habe.

00:23:44: Nein, also das Faszinosum-Label, das mag heute nicht mehr ganz so verständlich sein wie damals, aber ich bin ja aufgewachsen mit tollen Labels, mit Factory, mit Mute, mit Gig Records, mit... whatever.

00:24:03: Das war ein

00:24:05: stilbildende Biotope.

00:24:08: Und letztendlich wollte ich auch sowas in der Art machen.

00:24:12: Obwohl, da werden er geiert, er ja ein eigenes Label eben schon in den neunziger Jahren hatte, Abteid, gemeinsam mit dem Rodney Hunter, irgendwann zu mir gesagt hat, es gibt nichts Faderes, wir Label zu

00:24:23: machen.

00:24:25: Aber er hat ein paar wirklich großartige Platten produziert, also EPs, denke ich habe ich hauptsächlich in meiner Sammlung von Abteid.

00:24:32: Werner Geier hat immer leicht zum Understatement genannt.

00:24:35: Ja, naive Frage, aber ich kenne mich da halt nicht so gut aus.

00:24:40: Wie ist das mit Spotify?

00:24:41: Habt ihr dann als Label mit denen einen Deal oder hat die Musikindustrie als Ganzes mit denen ein Deal oder habt ihr gar kein Deal?

00:24:47: Warum kann ich dann Songs vom Molden und so weiter auf Spotify hören, die bei dir erschienen sind?

00:24:52: Wie läuft das eigentlich?

00:24:54: Man hat einen Digitalvertrieb, das heißt, du hast immer einen sogenannten Aggregator, der sich darum kümmert, dass das in den richtigen Formaten und so weiter den Spotify ist dieser Welt, das sind ja nicht allein auf weiter Flur geliefert wird und der da auch mit verdient.

00:25:15: Also du hast wieder mal einen Middleman, also quasi wie wie einen physischen Vertrieb, der sich um CDs und Schallplatten kümmert und die in die Geschäfte bringt, gibt es also das auch im digitalen Bereich.

00:25:31: Als Einzelkünstler hast du es, glaube ich, bis heute relativ schwer, direkten Zugang zu Spotify und Co.

00:25:38: zu finden, obwohl es auch einzelne Aggregatoren gibt, die quasi hier so ein bisschen das Klein-Klein-Business auch machen.

00:25:49: irgendwelchen Amateuren und so weiter, die die Gelegenheit geben, auch ihre Musik auf diesen Plattformen zu veröffentlichen.

00:25:56: Man muss dazu sagen, für eine bestimmte Generation und für bestimmte Klientel existiert Musik ja überhaupt nicht mehr, wenn du es nicht auch auf Spotify mit all seinen Fragwürdigkeiten und Widrigkeiten veröffentlichen würdest.

00:26:13: Also das, was wir immer noch machen, und ich mache das ehrlich gesagt sehr gern, Das wird zum Beispiel Vinyl, also Schallplatten in relativ geringer Auflage veröffentlichen.

00:26:25: Das ist für die obskurranten Tum.

00:26:28: Also wenn jemand gewohnt ist, dass er über sein Handy Musik streamt, der weiß oft gar nicht mehr, wie ein Schallplattenspieler zu bedienen ist.

00:26:37: Obwohl natürlich viele junge Leute das wieder reizvoll finden, dass es eben nicht so ist, wie es ... eben alle machen, sondern sie haben dann eine kleine Schallplattensammlung daheim oder so.

00:26:49: Auch Kassetten sind wieder im Kommet, kurios, kurios.

00:26:53: Naja, und ich habe auch gerade gestern gelesen, dass die Musikindustrie, zwanzig, vierundzwanzig, glaube ich, global ein Plus geschrieben hat und auch in Österreich, wie immer das geht.

00:27:02: Mir kommt ja vor, man sagt den Künstlern und Künstlerinnen, sorry, es geht dann so schlecht, ihr könnt es jetzt leider nur mehr Prozent verdienen, aber in Wacke geht es ihnen gar nicht so schlecht, kann das sein?

00:27:11: Es geht Ihnen definitiv nicht schlecht, es geht Ihnen eigentlich besser, denn je.

00:27:16: Also dieses Gejama, das ist so Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, das ist Stand, deutlich geringer geworden sind.

00:27:42: Du musst heute immer von einem Hit zweihunderttausend CDs pressen und in Lastwegen durch die Republik karen, bis zum letzten Händler irgendwo im vorletzten Ort.

00:27:56: Das heißt, es entfällt Produktion, physische Lagerung, Returnierung und so weiter und so weiter.

00:28:08: Und mit den Rechten an der Musik, die heute über die Streaming-Plattformen milliardenfach gestreamt werden, da klingelt ja ständig die Registrierkasse, obwohl du sozusagen keine Arbeit mehr damit hast, weil Marketing und der ganze ENA-Prozess und so weiter, das ist ja nach wie vor wesentlich, aber ... Eigentlich ist es so ein bisschen ein imaginäres Business geworden.

00:28:41: Wenn du die Früchte der Inspiration und der Kreativität erntest und einfach sozusagen in diese Digitalschublaten hinein legst, danach krieg ich immer nur die Kasse.

00:28:54: Ich bin ein bisschen King of Gossip in der Haubendorfer Redaktion.

00:28:58: Springen wir noch ganz kurz zu den Major-Lables.

00:29:00: Ist mir gerade so spontan eingefallen, die Frage, was war dann da die größte sensationellste, coolste, superdolste Band oder Künstlerinnen und Künstler, die du da betreut hast, mit denen du da zu tun gehabt hast?

00:29:11: Du meinst jetzt bei den Majors oder bei den eigenen?

00:29:14: Ja, bei den Majors.

00:29:16: Eigenes Label ist Liebe und Freundschaft.

00:29:18: Ja, bei den

00:29:18: Majors, sagen wir so, dieses Label wurde auch gegründet, weil ich natürlich gemerkt habe, wenn du trefferlandest.

00:29:27: Dann kannst du auch davon leben.

00:29:29: Und ich glaube, es gäbe das Label Monkey auch nicht mehr, wenn ich nicht nach wie vor noch Tantiemen aus bestimmten Dingen bekäme.

00:29:37: Das ist vor allem die Gruppe

00:29:38: SEED.

00:29:41: Die haben wir in Hamburg noch, na, oder in Hamburg, na, es war schon in Berlin, in Berlin entdeckt.

00:29:48: Das war eine recht undergroundige Raggy-Dub-Truppe.

00:29:56: die damals auch nicht Deutschsprache gesungen hat, sondern so eine kuriosen Mischung, zum Teil Englisch, zum Teil Französisch, zum Teil auch mit deutschen Brocken drinnen.

00:30:06: Und wir haben uns damals unterhalten mit der Gruppe.

00:30:14: Und ich glaube, ich glaube, mich erinnern zu können, dass ich gesagt habe, das gibt's ja millionenfach weltweit und wer braucht Reggae aus Deutschland?

00:30:26: Aber wenn ihr es mit deutscher Sprache versuchen würdet oder wenn ihr nur darauf setzt, dann könnte das klappen.

00:30:34: Und die Botschaft ist angekommen und ich glaube, drei Wochen später standen die mit dickes B im Haus.

00:30:40: Und dickes B hat sofort gezündet.

00:30:42: Also der Erfolg von Peter Fox und von Seed ist damals sozusagen Wenn wir das jetzt nicht auf die Fahnen schreiben, aber in einem kleinen Teil auch die Weichen gestellt wurden.

00:30:58: Ich habe sie auch dann damals direkt zu Warner gebracht, die auch entsprechende Marketingpower hatten.

00:31:09: Lokale Undergroundgruppe auch immer noch ungewöhnlich war.

00:31:14: Aber ich hatte schon vorher ein ähnliches Beispiel und deswegen hat man mir das auch geglaubt.

00:31:19: Einem Ehler muss man ja immer etwas glauben.

00:31:21: Der kommt und sagt, seien es das, hat es da euer Geld drin, das wird was.

00:31:27: Und alle schauen einmal skeptisch.

00:31:31: Denken Sie, was will der da mit dem Zeug?

00:31:33: Das kann nie was werden.

00:31:35: Aber das ist eben die Kunst, das ist die sogenannte goldene Nase des E&R Managers.

00:31:40: Und ähnliches ist man ein paar Jahre davor geklückt mit den absoluten Beginnern, später Beginner.

00:31:46: Weil die waren bei einem kleinen Label, das immer noch existiert in Deutschland, bei BuBak und der Vertrag.

00:31:55: BuBak schon eine Anspiel, also Linke.

00:31:58: Underground-Szene und deutschsprachiger Hip-Hop.

00:32:02: Das war noch ein relativ neues Thema.

00:32:05: Da gab es auf weiter Flur fast nur die Fantafier.

00:32:09: Und ich habe natürlich gewusst, das kommt das Thema.

00:32:12: Das ist fast unausweichlich.

00:32:14: Also einerseits hat Hip-Hop längst international gezündet.

00:32:19: Also es brauchte nur etwas und die Fantastischen vier waren natürlich ein Beispiel dafür.

00:32:26: Es braucht ja nur etwas, was gewitzt mit deutschen Texten umgeht und die Musik sozusagen auch nutzt.

00:32:36: Dann wird das funktionieren.

00:32:39: Aber du musst natürlich auch immer wieder allgenst, alle überzeugen.

00:32:44: Und ich kann mich erinnern, ich habe meinen damaligen Schäfe, den Heinz-Sunnel-Boll dazu gebracht, dass er über Die hat mir dann für verrückt erklärt, dass in irgendwelchen Gummistiefeln über irgendwelche Felder harscht, damit ich irgendwo in einem Zelt, in einem norddeutschen Ort, sich die Beginner anzuschauen.

00:33:01: Und ich habe gesagt, bitte seien es die, weil die sind die Gruppe.

00:33:07: Das Talent von Eisfeld und so war offensichtlich.

00:33:12: Die mussten aber auch erst überredet werden, weil wir waren ja der böse Major.

00:33:17: Die kamen wirklich aus einer total selbstbewussten Indieszene.

00:33:22: Aber es hat irgendwie gefunkt und geklappt.

00:33:24: Und dann war der Vertrag unterschrieben und so.

00:33:29: Und ich kann mich erinnern, der damalige Finanzchef des Konzerns kam zu mir und hat gesagt, du wirst da wirklich, weiß ich nicht, achtzigtausend Euro reinstecken oder so.

00:33:44: was er aus heutiger Sicht eher ein witziger Betrag ist, sage ich ja, warum?

00:33:50: Ja, man musste immer so ein Formular ausfüllen, was man denn für Verkaufserwartungen hat.

00:33:58: Und dann habe ich reingeschrieben, ich glaube, fünfzehntausend Stück oder so, oder fünfzigtausend oder so.

00:34:03: Ich weiß es nicht mehr, und er hat gesagt, mehr als zehntausend wird das nie verkaufen.

00:34:07: Bist du dir das sicher?

00:34:09: Und da musst du halt hergehen und sagen, ja, ich bin mir sicher, also mach das.

00:34:12: Ich habe ja auch genug Flops geliefert, ja so ist es ja nicht.

00:34:16: Und dann hat es gezündet.

00:34:17: Und dann war es aber so, dass die Beginner sozusagen, du merkst ja sofort, wenn etwas flutscht, wenn etwas die Unterstützung von Medien hat, wenn es gut in den Zeitgast passt, wenn die Leute eigentlich fast schon warten auf so etwas.

00:34:32: Und dann hat nunmehr sozusagen der letzte Stein in diesem Bild, Musikstein, in diesem Musik gefällt.

00:34:40: Und das war sehr witzig, weil sie haben einen Song daraus gemacht.

00:34:44: Ich bin zu ihnen hingegangen und habe gesagt, geh machts doch so irgendwas wie ein Liebeslied.

00:34:50: Und die haben natürlich die Parodie drauf gemacht oder das irgendwie sozusagen ironisch oder auch zynisch aufgenommen, sondern nach dem Motto, ihr wollt ein Liebeslied, ihr kriegt ein Liebeslied.

00:35:00: Was aber natürlich ein super cleverer Trick war, weil dann waren sie plötzlich von Bravo bis zur Bildzeitung auch überall drin.

00:35:07: Und natürlich ist das die Breite, die du dann auch mit Pop erreichen willst.

00:35:12: Also du verkaufst dann eben statt fünfzig tausend CDs, verkaufst fünfhunderttausend.

00:35:17: Und bei den Beginnern ist das wunderbar gelungen.

00:35:19: Und das ist ja auch für einen ELA-Manager und so verstehe ich mich auch heute noch ein bisschen die Krönung, wenn du etwas, was du selbst gut findest und was du selbst das qualitativ hochwertig einschätzt und was dich selbst begeistert auch wirklich in die in die Massen hinein verkaufen kannst.

00:35:40: Er hat ja ein Delay mit entdeckt.

00:35:42: Wahnsinn.

00:35:43: Hochachtung Herr Kropchen.

00:35:46: Ich mein, Yandile wäre wahrscheinlich ohne dich auch groß geworden, aber du hast ihm geholfen.

00:35:49: Das ist doch schön.

00:35:52: Ich bin mir sicher, dass sowohl Yandile, wie auch sieht,

00:35:55: vermutlich der

00:35:56: Foxen groß geworden wären, weil die einfach genug an Selbstbewusstsein und Eigendefinitionen und dann, also die brauchen keinen ENA-Manager, den er erklärt, was sie denn tun sollen.

00:36:12: Sie tun es eh.

00:36:14: Aber du musst trotzdem den, wie soll ich sagen, den richtigen Kick zum richtigen Zeitpunkt, im richtigen Ort geben und bist dann oft schon auch mit verantwortlich dafür.

00:36:30: Weil ich gesagt habe, Hochachtung Herr Gröbchen, kommt meine nächste Frage.

00:36:34: Ich habe zwei Podcasts gehört, bei denen du zu Gast warst und auffällig, beide Hosts haben dich gesiezt und dich als Ikone bezeichnet.

00:36:41: Passierte das öfter, also beim Spar an der Kassau vermutlich nicht, aber passierte das öfter, dass das Querst Puha, da kommt irgendwie Verehrung rüber, die vielleicht dann ja mal passt und mal ein bisschen too much ist.

00:36:56: Ja, sie ist sicher too much, ja.

00:36:58: Das ist leider auch eine Frage des Alters, ja.

00:37:04: Weil natürlich, also ... Ich war zum Beispiel bei einem Podcast zu Gast, da ging es dann um Lieblingsplatten oder so und dann taucht halt, weiß ich nicht, Falco oder so irgendwas auf.

00:37:16: und dann sagst du ja, weil der Falco ist ja bei mir daheim gesessen und hat sie auf meiner Anlage die und die Platten angehört und die sagen, was?

00:37:23: Du hast Falco gekauft.

00:37:25: Also das ist... Ja, das ist der Zeitgeschuldet und dem Alter.

00:37:32: Es ist halt so.

00:37:33: Und ich mache aber da kein großes Heal oder so daraus.

00:37:37: Also es gibt ja heute noch Verleger und Manager, die laufen damit herum, dass sie irgendwann einmal dem Wolfgang Ambrus irgendeinen Verlagsvertrag unter die Nase gehalten haben und heute den Hof verlegen und davon seit über fünfzig Jahren profitieren.

00:37:58: Wenn du dann den Wolfgang Andraus darauf ansprichst, dann sagt er, ja, ich hab damals nicht gewusst, was ich tu, ich hab das halt unterschrieben.

00:38:06: Also wie weit das sozusagen Karrierebegleiter oder Karriereweichensteller sind, sei da hingestellt.

00:38:12: Aber ich würde sagen, die wechselseitige Befruchtung, das ist ja auch das wirklich spannende in diesem ganzen Gewerbe.

00:38:22: Einmal noch zu deinem Label und dann zu anderen Facetten deines Schaffens.

00:38:29: Also mir kommt vorher die Quantität in Sachen Bands und Indie und auch nicht Indie, ist unendlich große, kriegt ihr jede Woche, ich weiß nicht, wie viele Mails von irgendwelchen PR-Agenturen oder Künstlern und Künstlerinnen.

00:38:43: Wie läuft es bei Manke?

00:38:44: Wie suchst du oder wie sucht ihr die Artis aus?

00:38:48: Wie schwer ist es dann, Überblick zu behalten?

00:38:50: Ich meine, ich habe einen gewissen Fokus, der macht es vielleicht ein bisschen leichter, aber ganz einfach.

00:38:54: Wir haben diesen

00:38:54: Fokus eben nicht.

00:38:56: Okay.

00:38:57: Also ich habe eigentlich keinen Fokus, wir sind kein...

00:39:00: Na ja, was sieht würdest du jetzt nicht

00:39:01: mehr machen?

00:39:02: Auf ein Schaure oder eine Nische oder was spezialisiertes Label?

00:39:06: Also natürlich mache ich Dinge, die mich persönlich begeistern, aber ich mache auch Dinge, wo ich sage, könnte was sein, könnte was werden.

00:39:14: Ich mache auch Dinge, manchmal als reiner Sympathie oder als... Ja, weil ich mir denke, wird nichts schaden.

00:39:27: Sagen wir so, es gibt natürlich sozusagen ein unteres Level, wo du eine Grenze einziehst und sagst, das muss ich jetzt nicht machen.

00:39:38: Aber z.B.

00:39:39: bei der Ernst Molden hat man mal vorgeschlagen, so eine Techno-Version von Abarakadabra.

00:39:46: Das habe ich immer angeschaut und mir gedacht, das ist ja richtige Bierzeitmusik.

00:39:52: Wusste natürlich auch als Verleger, ja klar, aber das bringt coole.

00:39:59: Haben mich gewundert, dass der Ernst so was überhaupt nur zulässt, weil die müssen ja die, die das produziert haben, müssen ja anfragen, die haben original Samples verwendet.

00:40:11: Ich finde es aber heute sogar ganz witzig, obwohl meine erste Reaktion Befremdung war im Sinn von, ist das jetzt ernst gemeint oder was?

00:40:23: Ich habe gelernt über die Jahre und Jahrzehnte, dass vieles, was man im ersten Moment nicht besonders oder was einen irritiert oder verstört, oft nachhaltiger wirkt und besser greift im Laufe der Zeit, als das, was man relativ rasch gut findet, aber auch relativ rasch wieder vergisst.

00:40:47: Das heißt, Du hast schon recht, die Streuung z.B.

00:40:53: von Manchi, wir existieren jetzt für nur zwanzig Jahre lang und machen glaube ich seit ungefähr zwanzig, zwanzig Jahren auch Tonträger und Alpen und veröffentlichen immer als Label auch.

00:41:07: Die ist seltsam breit, aber das ist auch der Überlegung geschuldet, dass ich eben nicht so... als er eins dieser Indie-Nerd-Levels rüberkommen möchte.

00:41:22: Ich habe selbst eine sehr große Bandbreite an Dingen, die mir interessiert und lasse damit vieles zu.

00:41:31: Natürlich gibt es dann, dafür hat man dann auch wieder Sub-Levels, Schalter zum Beispiel, wo ich sage, da kommen jetzt aber dezidiert nur Dinge, die mir aus irgendeinem persönlichen Impetus taugen.

00:41:43: Was aber natürlich wieder die Gefahr in sich birgt, dass Das ist dann dein eigenes Nerd-Label wird im Sinn von der Veröffentlichkeit, Herr Gröbchen, irgendwelche Wave-Sachen aus den Achtzigerjahren oder sowas.

00:41:58: Soll der blöd sein?

00:42:00: Aber dafür gibt es auch wieder eigene Sammler- und Käufer-Szene, muss man auch sagen.

00:42:04: Also wenn ich einen Wiener Blutrausch aus dem Jahr neunundsebzig wieder veröffentliche, Dann findet es oft mehr Aufmerksamkeit oder mehr Käufer, also wie wenn ich jetzt einen ganz heißen heutigen Akt präsentiere, weil die sagen ja eh nicht schlecht, aber da gibt es noch vierhundert andere.

00:42:22: Was übrigens das Problem der jetzigen Musikszene ist, die Dinge erschlagen sich gegenseitig.

00:42:29: Du entschuldige dir etwas ungelenke Frage, aber bei all diesen Tätigkeiten im Musikbusiness hast du selbst nie wirklich musikalische Spuren hinterlassen.

00:42:38: oder hat Wikipedia da was übersehen?

00:42:40: Es gibt, glaube ich, ein einziges Copyright, in dem ich als Autor mit drinstehe, nämlich von einer ganz obskuren Gruppe, namens The Free Electric Band, featuring Marvin Minsky.

00:42:53: Also wenn du auf Discord schaust, bin ich da neben zwei anderen, Gerhard Potuznik und dem Franz Dorfner, der leider schon verstorben ist, genannt Gröbchen als Autor.

00:43:07: Und das war ja nichts anderes.

00:43:08: Das ist ein Versuch, auch eine interessante Episode, weil das auch so eine frühe Weichenstellung war.

00:43:16: Noch bevor ich für den Markus Spiegel gearbeitet habe, hatte ich viel mit ihm zu tun.

00:43:21: Sie kennen es seit Anfang der achtziger Jahre, eben aus dieser Falco, Radio Auberl und sonstigen Blase heraus.

00:43:27: Und der hat einen Mitarbeiter namens Petra Hofer.

00:43:31: Petra Hofer war ein DJ.

00:43:34: der dann später auch noch in New York gegangen ist und dort wirklich auch wieder sein eigenes Label gemacht hat und wirklich eine Szene-Berühmtheit wurde.

00:43:42: Und der ist damals Anfang der neunziger Jahre hergegangen und hat eine Platte initiiert.

00:43:48: Und ich sage wirklich, eine Schallplatte gab es dann auch als CD, aber es war wirklich das Format, war damals noch die Schallplatte.

00:43:56: Die hieß Danube Dance.

00:43:57: Und Danube Dance ist eine Combination, die damals das sozusagen den most successful oder den most significant DJs of this time aus Wien versammelt hat.

00:44:09: Und da waren zum Beispiel das erste Mal Kruder und Dorfmeister oben.

00:44:13: Allerdings in unterschiedlichen Partien.

00:44:14: Da war der Kruder und dort war der Dorfmeister.

00:44:17: Da hat auch der Werner Geier begonnen seine ersten musikalischen Schritte zu machen oder als Produzent.

00:44:23: Und ich war eben auch nicht voll und habe gesagt, okay, ich kann es mal keine Musik machen, ich kann nur sehr.

00:44:28: die letantisch Gitarre spielen, aber das braucht die Welt nicht.

00:44:33: Aber mit Herrn Protutznick und Herrn Dorfner bin ich hergegangen und habe gesagt, wir machen jetzt ein Dance-Track, der so ein bisschen partschirrt wie zwischen Pet Shop Boys und Franky Goose to Hollywood war.

00:44:49: Mit der Stimme von Marvin Minsky, das war ein Forscher im Bereich Artificial Intelligence.

00:44:57: die wir gesammelt haben, der durfte immer den Satz sagen, das Maschinen, er lauft das Little Maschinen, das sag ich, ich weiß es nicht mehr genau.

00:45:06: Und das war mein einziger, wirklich dokumentierter musikalischer Gehversuch.

00:45:13: Aber man, heute kannst du ja hergehen und ich hab mich auch schon gespielt damit und sagst, der KI, was du dir denn eigentlich erwartest und was du gern hättest und die spuckt dir eine Minute später etwas aus, wo du sagst, Jetzt machen wir noch drei und eine davon ist veröffentlichungswürdig.

00:45:31: So, jetzt springen wir in die Gegenwart.

00:45:34: Erste Frage, das geht Tour um die Radiohead-Tickets, dass du wahrscheinlich auch irgendwie mitverfolgt hast.

00:45:39: Findest du wie?

00:45:42: Habe ich mitbekommen, ja?

00:45:44: Ja, hast du durch den Prozess auch durchgequält oder ist der Depend eher wurscht?

00:45:47: Nein,

00:45:48: ich habe Radiohead schon live gesehen und das nicht so, dass ich jetzt ... mich vor den computersetze und und wie ein glücksritter hier versuche irgendwelche karten abzustauben viele machen das ja übrigens um sie dann irgendwie wieder weiter zu verkaufen.

00:46:05: Nein ich habe die meisten der acts die heute teuer karten verkaufen egal ob das die rolling stone oder radio hat oder wer immer auch habe ich schon gesehen also.

00:46:16: Nicht, dass ich nicht gern hingehen würde, aber erstens einmal bin ich dann eh oft privilegiert, wobei nicht bei Radiohead, aber ich kann ja sonst irgendwo anrufen und sagen, ich komm vorbei und schau mir das an.

00:46:27: Und dann auch kein Ticket, was ja schön ist.

00:46:32: Aber bin da auch voller geworden.

00:46:34: Also ich muss heute nicht mehr zu jedem angesagten Konzert.

00:46:39: Und ich schreibe auch nicht mehr Journalist drüber, das ist auch wesentlich.

00:46:42: Man müsste da ja eh noch Bologna fahren.

00:46:45: Mindestens.

00:46:47: Ja,

00:46:47: also.

00:46:48: Kommen wir mal ein bisschen zum Maschinenraum.

00:46:50: Du hast schon angedeutet, es gibt dieses Teil.

00:46:53: Es gab das Teil in der Zeitung mittlerweile in meiner Wahrnehmung hauptsächlich auf Facebook und im Netz.

00:47:01: Wie entstand das Ganze?

00:47:03: und mir scheint du schreibst eigentlich am liebsten derzeit über KI und Autos.

00:47:07: Warum gerade diese zwei Themen?

00:47:09: Oder habe ich mir geirrt?

00:47:10: und du schreibst am liebsten über Induktionsherde?

00:47:12: Also Autos.

00:47:14: Autos mag ich tatsächlich.

00:47:16: Das ist natürlich auch vollkommen aus Zeit und Raum gefallen für viele.

00:47:24: Ich fahre zum Beispiel wahnsinnig gerne Elektroautos, um einfach um das zu testen.

00:47:29: Ich bin schon vor fünfzehn Jahren die ersten Elektroautos gefahren, als es noch sehr exotisch war.

00:47:38: Einfach um selbst zu testen und auszuprobieren, kann das was.

00:47:44: Man hört ja diese und jene klagen und Reichweitenangst und Infrastruktur, wo betanke ich das und wie und was.

00:47:53: Das probiere am liebsten selbst aus.

00:47:58: Das sind nicht nur Autos, es kann auch ein Elektrofahrrad sein.

00:48:01: Mit einem bin ich mal so hingekracht.

00:48:04: Ein Elektro-Rennrad mit unglaublichem Vortrieb, da hat es mir dann gleich hingestreut, da habe ich auch so einen Schulterbruch gehabt.

00:48:13: Also auch unter der Gefahr des persönlichen Zuschadekommens.

00:48:22: Aber das mache ich gern.

00:48:30: Es gibt keinen tieferen Grund.

00:48:34: Die KI ist tatsächlich etwas, was mich einerseits enorm fasziniert, andererseits aber auch sehr irritiert.

00:48:44: Ich sage immer, ich habe in meiner Jugend so, ich war ein riesiger Science-Fiction-Fan und habe also von Lam bis Drugatsky, von Bellard bis Philipp Ketik alles gelesen damals, was nur ging.

00:48:58: Es war so im Alter zwischen, ich sage jetzt mal zwölf und... ...fünfundzwanzig oder was immer.

00:49:06: Und vieles, was damals sozusagen wirklich Science Fiction war und in weiter Ferne schien, wird heute in einer erschreckenden Weise Realität.

00:49:15: Und zum Teil fast noch drastischer Realität, als es damals skizziert wurde.

00:49:22: Und das ist, wenn man sozusagen so eine Lebensspanne überblickt, schon auch ein Faszinosum.

00:49:30: Weil, was soll ich sagen?

00:49:36: Ich bin keine Experte für KI.

00:49:38: Es gibt ja Fachleute, die sagen, in wenigen Jahren ist sozusagen die KI als Konstruktion intelligenter als die gesamte Menschheit.

00:49:56: Und andere, die sagen, vergisst das.

00:49:58: Die KI ist überhaupt nicht intelligent.

00:50:01: Das ist eigentlich nur eine Art ... große Mischmaschine, die die alles an vorgefertigten Spuren, die man hier einverleibt hat, irgendwie neu durchmischt und dann wieder ausspuckt und das heute sozusagen in Millionen Varianten und in Rassanze.

00:50:21: Also zwischen diesen Polen selbst herauszufinden, was ist denn das jetzt eigentlich und was bedeutet das für uns und auch für die nächste Generation und die nächsten Generationen?

00:50:34: Das ist schon wahnsinnig spannend.

00:50:37: Und ich selbst oszilliere dazwischen, wie gesagt, staunen und gleichzeitig Befremdung zwischen Begeisterung und Angst.

00:50:51: So, jetzt kommen wir noch zum Podcast-Thema, weil du bist ja immer ein Gast in einem solchen.

00:50:56: Du hast mal im Netz geschrieben, Podcast werden das Radio nicht killen, was ich ihm übrigens auch annehme.

00:51:01: Und fragst dann am Ende des Textes, sagen Sie bloß, Sie haben noch keinen eigenen Podcast.

00:51:05: Ich darf die Frage weitergeben, warum gibt es keinen Maschinenraum-Podcast?

00:51:08: Was ich allerdings gefunden habe, war irgendwie ein möglicherweise sanft entschlafener Autoreview-Podcast.

00:51:16: Na ja, der Autoreview-Podcast, da wurde ich mal angefragt, ob man den überhaupt so etwas machen könnte.

00:51:23: Und da ging es auch um die Frage, um die technische Frage.

00:51:27: können wir Musik einbauen.

00:51:29: Also das war noch so vor ein paar Jahren.

00:51:32: Es gab tatsächlich auch nur sozusagen dieses eine Demo von mir, dass ich nur so hingeschmissen habe, so im Sinn von jetzt suche ich mal fünfzehn Nummern zusammen, die mit Autos und mit Autofahren zu tun haben und habe irgendwelche launigen Begleittexte dabei, Moderationen, die dann auch darauf hingewiesen haben, dass es eben nur ein Art Dummy ist.

00:51:55: Es gab dann auch keine Fortsetzung, entweder ich weiß nicht mehr warum, entweder haben sie es zu Fahrt gefunden oder zu umständlich in der rechte Klärung oder keine Ahnung vielleicht überhaupt niemanden interessiert.

00:52:10: Wobei das ja nach wie vor, also die eigentlich die ideale Podcast-Situation ist Autofahren.

00:52:16: Ich selbst merke es ja, weil ich höre wahnsinnig viel.

00:52:21: Ich sage, dieser Podcast könnte mich interessieren und das könnte mich interessieren und ich höre im Auto fast noch lieber.

00:52:28: als Musik, höre ich Podcasts, weil da habe ich, weiß ich nicht, zwei Stunden irgendwo hin habe ich echt die Muße und die Konzentration, das wirklich zu hören.

00:52:39: Wenn es mich fadisiert, springe ich auf den nächsten Podcast.

00:52:43: Klick, machen jetzt viele.

00:52:45: Nein.

00:52:49: Also insofern ... Es ist schade, dass die Autorevue aber auch kein Musikmedium ist und leidet, wie viele Medien heute unter immer stärker schrumpfenden Redaktionen und Mitteln.

00:53:01: Also die brauchen dann nicht den Herrn Gröbchen, ob dafür bezahlen, dass er ihnen da lustige Playlists zusammenstellt und dann zwischendurch noch seinen Senf dazu abgibt.

00:53:12: Aber warum gibt es keinen Maschinenraum-Podcast?

00:53:15: Vielleicht gibt es demnächst einen.

00:53:17: Signation habe ich schon dafür.

00:53:19: Immer neulich gedacht, weil ich irgendwie zufälligerweise wieder, ich glaube, die ist gerade fünfzig Jahre alt geworden, wo ich schon über hier von Pink Floyd gehört habe, Ehren.

00:53:31: ewige alte Männerklassiker.

00:53:34: und da gibt es die Number Welcome to the Machine drauf, die beginnt ja mit so Maschinengeräuschen und das ist eigentlich die ideale Signation dafür.

00:53:46: Also wer weiß vielleicht kommt es dazu.

00:53:48: Ich habe eine Zeit lang, ich habe ein Launcher-Fan beteiligt und habe dazu ein bisschen Musikgestaltung gemacht, also einem Radiosender und da gab es auch die Maschinenraumkolumne.

00:53:58: zwanzig oder dreißig Ausgaben auch gesprochen.

00:54:03: Eigentlich drängt sie es auf, weil Kolumnen, die dann vielleicht dreitausend Zeichen geschriebenen Text umfassen, dann auch in drei Minuten gelesen sind und damit nicht ewiges Gelaber, so wie wir das jetzt vielleicht gerade machen.

00:54:18: Wunderbar.

00:54:20: Wunderbar.

00:54:21: Ich spreche und höre dir gerne zu.

00:54:25: Gib mir doch ein Podcast-Tipp einen.

00:54:27: den du besonders empfehlen kannst aktuell vielleicht?

00:54:31: Also, ich habe mich ja auch verbreitet über die Frage, soll und darf der ORF-Podcast machen, weil die hat natürlich die Produktionsmittel und auch die finanziellen und personellen Ressourcen und vieles, was er fürs Radio produziert, wird ja auch als Podcast ausgespielt.

00:54:52: Und ein relativ naheliegender Tipp, da zum Beispiel ist gerade, es läuft auch für ÖA-Eins gerade, im Radio-Kolleg die Serie Hundert Songs.

00:55:07: Naja, jetzt habe ich mir gedacht, dass du mein Lieblings-Podcast jetzt empfehlen wirst.

00:55:10: Von Stefan Niederwieser,

00:55:11: vom Robert Stadelober.

00:55:14: Das empfehle ich deswegen, weil es erstens wirklich gut gemacht ist, also clever auch mit neun... Ideen und frischen Ideen und in einem für Ö-Eins eher untypisch lockeren Blodarton.

00:55:26: Und trotzdem aber sehr informativ und sehr dicht.

00:55:30: Das einzige was mir immer stört ist, sie aus bestimmten Gründen, ich glaube das war auch so eine rechtliche Frage, dürfen es die Nummern, jetzt spielt es Ö-Eins glaube ich immer hinten nach, also sie reden vierzehn Minuten lang, sage ich über, weiß ich nicht, es geht voran von Fellfarben, was auch die Signation ist.

00:55:51: Und die Nummer wird immer nur so, da hörst du dann immer dieses Klicken, wie von einem Kassettenrekorder, wird immer nur kurz angespielt.

00:55:58: Leider spielt es den ÖA-Eins, hängt es dann hinten an und schneidet es aber dann auch wieder ab.

00:56:04: Also dann wird es immer nach zwei Minuten ausgeblendet.

00:56:06: Das finde ich ein bisschen blöd, ehrlich gesagt.

00:56:08: Ja,

00:56:08: aber das ist auch kein Thema.

00:56:10: Nein, aber das ist ein naheliegender Tipp.

00:56:12: Also man kann wirklich mit konzentrierten Folgen, also ihr hört dann beim Autofahren auf drei, vier, fünf hintereinander, Lernst du sehr, sehr viel über Musik und über die Musikgeschichte, pro Pistorie?

00:56:25: Ich sehe eben ein Lieblings-Podcast und Robert Stadlober war schon mal im Haubendorfer-Podcast für alle, die jetzt nur wegen dem Kröpchen eingeschaltet haben vor sechs Folgen oder so war Robert Stadlober da.

00:56:36: Muss ich nachhören?

00:56:37: Ja, ist für meinen Geschmack wunderbar gelungen, sehr politisch eigentlich auch.

00:56:42: Wir kommen schon zur letzten Rubrik, die hast du in aller Kürze.

00:56:47: Meine Fragen sind vielleicht nicht ganz so kurz, aber deine Antworten sollten bitte möglichst kurz sein.

00:56:52: Als Wiener.

00:56:53: Rabit aus Triviana oder doch Sportclub?

00:56:56: Mir ehrlich gesagt wurscht, weil ich kein riesen Fußballfan bin.

00:57:00: Die Frage ist peinlich, aber man muss sich einfach stellen, als Musikhörer lieber Beatles oder Stones?

00:57:06: Beatles.

00:57:08: Als Autofahrer lieber Streaming oder CD?

00:57:10: eigentlich schon beantwortet.

00:57:12: Ja, die CD

00:57:13: ist vollkommen

00:57:14: unsexig geworden inzwischen.

00:57:16: Als

00:57:18: Radiomancer, FM-IV oder Ö-I oder überhaupt einen anderen Sender, weil du hast ja schon Launsch-FM erwähnt.

00:57:24: Ja, fairerweise Ö-I ist jetzt meine

00:57:27: Heimat.

00:57:28: Welche österreichische Band wird nadenlos unterschätzt?

00:57:32: Ich habe heute einen Streit wieder erlebt zwischen einem Wander und einem Bilderbuch-Fan.

00:57:38: Na ja, aber unterschätzt werden beide nicht, oder?

00:57:40: Ja, ja, die werden sicher nicht unterschätzt.

00:57:42: Beide nicht, aber ich versuche gerade... Na ja, ist gar nicht so einfach.

00:57:49: Aber müsste ich eigentlich auch ein Eck aus meinem Haus... Natürlich,

00:57:55: das ist ja auch kein... Ah, das

00:57:58: intentierst du, oder was?

00:58:00: Nein,

00:58:00: ich hab mir nur gedacht, das ist natürlich naheliegend, dass du uns jetzt was empfehlen wirst.

00:58:04: Nein, aber da kann ich jetzt keine ganz kurze Antwort geben, aber wir tun jene Ecke immer ein bisschen Leid, die seit Jahren und Jahrzehnten beständige Qualität liefern.

00:58:15: Aber nie in diesen Hippness-Durchlauferhitzer-Kanälen sind.

00:58:20: Also nehmen wir ein Beispiel, ein Eck her wie Son of the Wellward Red zum Beispiel.

00:58:25: Der übrigens auch in meinem Podcast schon war...

00:58:28: Na bitte, du hast sie ja alle, du hast sie alle.

00:58:31: Ich hatte auch Fritz Ostermeyer und Texovinovitz, also so ist es ja nicht.

00:58:35: Ja, also... Und ich schaume dann ja ab und zu, auch das gehört zum Business dazu, die monatlichen Hörerzahlen bei Spotify und so weiter an.

00:58:46: Und das gründelt halt immer bei ein paar Hundert oder bei ein paar Tausend dahin.

00:58:50: Und das tut weh.

00:58:52: Also ich sage jetzt einfach, sanfte Welverträte.

00:58:57: Ist auch eine schöne Folge geworden.

00:58:58: Da reden wir zum Beispiel halt auch über die neue Heimat vom Georg Alsiebler und die Wahlgeschichten und politischen Präferenzen dort.

00:59:09: Ja, der ist ein Überzeugungstäter.

00:59:14: Ein wirklicher Künstler, der nichts anderes machen kann und will.

00:59:20: Der hatte ja einen Brot-Beruf.

00:59:21: Der hat ein relativ kages Leben.

00:59:25: So, allerletzte Frage im Casino rot oder schwarz.

00:59:29: Null.

00:59:30: Okay, Null.

00:59:31: Das ist auch schön.

00:59:31: Das ist grün, normalerweise.

00:59:33: So, lieber Walter, herzlichen Dank, dass du da warst.

00:59:36: Bleib bitte noch kurz in der Leitung sozusagen.

00:59:38: Wir müssen noch ein paar organisatorische Fragen klären.

00:59:41: Herzlichen Dank, dass du dir Zeit genommen hast, trotz der einen oder anderen technischen Anforderungen.

00:59:47: Danke an alle Hörer und Hörerinnen, die da bis zum Schluss dabei waren.

00:59:51: Monkey Records auschecken ist auf jeden Fall eine gute Idee.

00:59:55: Den Podcast mit Robert Stadelober und Stefan Niederwieser braucht man nicht mehr empfehlen, der ist ohnehin empfohlen.

01:00:01: Und ich wünsche euch allen ein schönes Leben.

01:00:03: und im nächsten Monat gibt's die nächste Folge.

01:00:06: Danke vielmals.

01:00:07: Danke.

01:00:12: Das war der Haupt- und auch der Podcast.

01:00:15: Nächstes Monat gibt es mehr.

01:00:29: Und wer es produziert?

01:00:31: Das Pod, deine Podcast-Agentur.

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